Neue Online-Quellen, das Bistum Augsburg bei Matricula

Es ist nun schon ein paar Wochen her, dass das Bistum Augsburg seine Kirchenregister im Internet verfügbar machte. Zunächst stürzte ich mich auf die schnellen Erfolg versprechenden Matrikeln der Pfarrei Weiler im Allgäu und erweiterte meine Vorfahren vaterlicherseits um einen Namenszweig, der mir bislang nur teilweise zugänglich war. Die Hilfen eines Vereinskollegen, der diesen Zweig ebenfalls erforscht, konnten präzisiert und mit Quellen belegt werden.

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Durch die grenznahe Lage der oberschwäbischen Gebiete und des württembergischen Allgäus treten in meiner Familienforschung relativ häufige Migrationen zwischen Bayern und Württemberg auf. Das betrifft nicht nur die väterlichen, sondern auch die mütterlichen Linien. Insbesondere sind nun für mich die bayerischen Landkreise Unterallgäu, Oberallgäu, Ostallgäu und Lindau in Reichweite getreten.

Schon alleine die Tatsache, dass die Kirchenbücher des Bistums Augsburg online gestellt wurden, erspart mir die unangenehme Fahrt auf der viel befahrenen A8 von Stuttgart nach Augsburg. Besonders erfreulich sind auch die schnellen Ladezeiten der Scans, die uns Matricula, trotz der hohen verfügbaren Auflösung, anbietet. Ein Download einzelner Seiten wird nicht angeboten, was allerdings angesichts der schnellen Ladezeiten verschmerzbar ist. Mit dem bereit gestellten Direktlink kann jeder einzelne Scan referenziert werden. Wer es schwarz auf weiß benötigt, sollte sich mit den verschiedenen Möglichkeiten der Bildschirmkopie befassen.

Wenn wir von zu Hause aus unsere Recherchen für die Familienforschung durchführen können, ist das nicht nur bequem. Deshalb sei hier auf ein paar Nebenwirkungen hingewiesen. Für mich selbst habe ich beschlossen, jede weitere gefundene Person einzeln anzufassen und die Informationen händisch in die Datenbank einzugeben. Der weitgehende Verzicht auf Kopieren und Einfügen vermeidet Flüchtigkeitsfehler. Das bedeutet in der Regel recht viel Arbeit, die ich allerdings nicht für vermeidbar halte.

Hier kann angemerkt werden, dass man sich für neue Personen eine gedcom-Datei erstellen und diese mit dem vorhandenen Stammbaum verknüpfen kann. Sobald aber komplette Familienzweige entstehen, muss man nach der Verknüpfung eine Prüfung auf Dubletten durchführen. Das erfordert hohe Konzentration, manchmal einen nicht vorhersehbaren Zeitaufwand und ist fehleranfällig. Und das ist mit eine Grund dafür, weshalb ich keine gedcom-Dateien aus meiner Familienforschung extrahiere und weiter gebe. Insbesondere unerfahrene Datenbankanwender machen beim gedcom-Import Fehler und lasten diese am Ende mir als Lieferant an.

Bei der Auswertung neuer Quellen besteht auch die Gefahr, dass bisher als sicher erachtete Tatsachen über den Haufen geworfen werden. Ein Beispiel aus meiner mütterlichen Verwandschaft ist Maria Anna Wiedemann, geboren am 27. Juni 1849 in Lindenberg im Allgäu. Sie heiratet am 27. Oktober 1873 Benedikt Holzer in Isny im Allgäu. Als Eltern der Maria Anna werden Augustin Wiedemann und Katharina Milz genannt. Alle genannten Daten sind dem entsprechenden Heiratsregister von Isny entnommen. Mit den neuen Quellen für Lindenberg musste ich feststellen, dass Maria Anna ein illegitimes Kind der Katharina Milz ist und unter dem Nachnamen der Mutter geführt wurde. Ihr Geburtsdatum musste zudem auf den 27. Juli 1849 geändert werden. Die Heirat der Katharina mit Augustin Wiedemann fand erst vier Jahre nach der Geburt von Maria Anna statt. Ob Augustin ihr leibliche Vater oder Stiefvater war, konnte noch nicht festgestellt werden.

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Viel Erfolg mit den neuen Möglichkeiten
wünscht euer Micha


New online sources, the
diocese of Augsburg at Matricula

It has now been a few weeks since the Diocese of Augsburg made its church registers available on the internet. At first I threw myself into the quickly promising registers of the parish of Weiler im Allgäu and extended my ancestors on my father’s side by a branch of names which had only been partially accessible to me until now. The help of an association colleague, who is also researching this branch, could be specified and sources could be found.

Due to the nearby border location of the Upper Swabian areas and the Württemberg Allgäu, relatively frequent migrations between Bavaria and Württemberg occur in my family research. This concerns not only the paternal, but also the maternal lines. Especially the Bavarian districts Unterallgäu, Oberallgäu, Ostallgäu and Lindau are now within reach for me.

The mere fact that the church records of the diocese of Augsburg have been put online saves me the unpleasant journey on the busy A8 motorway from Stuttgart to Augsburg. Especially pleasing are also the fast loading times of the scans, which Matricula offers us, despite the high available resolution. A download of single pages is not offered, but this is acceptable because of the fast loading times. With the provided direct link every single scan can be referenced. If you need it in print, you should consider the different possibilities of screen copying.

If we can do our family research from home, it is not only convenient. That is why I would like to point out a few side effects here. For myself, I have decided to touch each person found individually and enter the information into the database by hand. The extensive abstinence from copying and pasting avoids careless mistakes. This usually means a lot of work, which I think is not avoidable.

Here it can be noted that you can create a gedcom file for new persons and link it to the existing family tree. But as soon as complete family branches are created, you have to check for duplicates after linking. This requires high concentration, sometimes an unpredictable expenditure of time and is error-prone. And this is one of the reasons why I do not extract gedcom files from my family research and pass them on. Especially inexperienced database users make mistakes when importing gedcom files and in the end blame me as supplier.

When evaluating new sources, there is also the risk that facts previously considered to be certain are thrown overboard. One example from my maternal relatives is Maria Anna Wiedemann, born on 27 June 1849 in Lindenberg im Allgäu. She married Benedikt Holzer in Isny im Allgäu on 27 October 1873. Maria Anna’s parents are Augustin Wiedemann and Katharina Milz. All dates mentioned are taken from the corresponding marriage register of Isny. With the new sources for Lindenberg I had to find out that Maria Anna is an illegitimate child of Katharina Milz and was listed under the surname of her mother. Her date of birth also had to be changed to 27 July 1849. Katharina’s marriage to Augustin Wiedemann did not take place until four years after Maria Anna’s birth. Whether Augustin was her biological father or stepfather could not yet be determined.

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Good luck with the new possibilities
wishes your Micha